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Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft e.V.

„Katalyse ist die Beschleunigung eines langsam verlaufenden chemischen Vorgangs durch die Gegenwart eines fremden Stoffes.“

Ostwald, W.: Referat zu E. Stohmann: Über den Wärmegehalt der Bestandteile der Nahrungsmittel. Z. physik. Chem. 15 (1894), S. 705f

 

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117. Ostwald-Gespräch
Samstag 18 Oktober 2014, 02:00pm
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Thema: Peptidtherapeutika - neuartige Entwicklungen in der Tumortherapie
Referent: Frau Prof. Dr. Annette G. Beck-Sickinger, Universität Leipzig, Institut für Biochemie, Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie

Ort Wilhelm Ostwald Park Haus Werk Grimmaer Straße 25 04668 Grimma
Um Krebserkrankungen effizient zu bekämpfen, spielt neben der chirurgischen Entfernung des Tu-mors die Strahlen-, Chemo- und Immuntherapie eine immer grössere Rolle. Moderne Behandlungs-strategien konzentrieren sich dabei auf einen gezielten molekularen Angriff des Tumor- bzw. meta-stasierenden Gewebes, um auf diese Weise die Dosierung von Chemotherapeutika und damit die Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe zu verringern. Für eine erfolgreiche Therapie müssen die Wirkstoffe schnell und selektiv in das interessierende Gewebe gebracht werden. In den letzten Jah-ren hat man herausgefunden, dass im Vergleich zum Normalgewebe im Tumorgewebe eine Ände-rung in der Expression von Genen zu finden ist. Aufgrund dessen stellen regulatorische Peptidhor-mone, deren Rezeptoren selektiv von Tumoren gebildet werden, ein höchst attraktives Diagnostik- und Therapiekonzept dar. Diese Peptide können z. B. mit unterschiedlichen Radionukliden oder Chemotherapeutika modifiziert werden, um Tumore zu lokalisieren und zu therapieren. Die konju-gierten Peptide werden in die Zelle internalisiert und somit im interessierenden Gewebe angerei-chert. Wir konnten mit Hilfe von selektiven Peptidtherapeutika Brusttumoren, Prostatatumoren und Hauttumoren markieren und Strategien zur selektiven Therapie entwickeln. Das Konzept beruht darauf dass spezifische Rezeptoren auf der Zelloberfläche genutzt werden, um darüber Peptid-Pharmakon-Konjugate selektiv an Tumorzellen zu adressieren, welche mittels rezeptorvermittelter Endozytose zusammen mit dem Rezeptor internalisiert werden. Die Bestätigung des Ansatzes konn-te in zellulären Studien sowie in ersten Patienten gezeigt werden.